DSINA Grüßt euch!
in diesem Beitrag berichtet DSINA über den Weltcup und den zweiten olympischen Qualifikationswettkampf in Palm Beach, USA. Aber vorweg möchte DSINA folgendes wissen:
Was sagt die Bundestrainerin dazu?
Hier ein Bericht nach dem 2. Tag des Weltcups
Fazit des DTB-Berichts:
Die Hauptbotschaft des Artikels scheint zu sein, dass trotz einiger Herausforderungen und Misserfolge, insbesondere durch Verletzungen, die deutschen Trampolinturner dennoch bedeutende Leistungen erbringen konnten. Fabian Vogel hat beim Weltcup in Palm Beach das Halbfinale erreicht. Sein Ergebnis von 57,58 Punkten sicherte ihm den 26. Rang und durch eine FIG-Regelung den letzten Platz der 24 Kandidaten für die nächste Runde. „Bei den Frauen erzielte Aileen Rösler mit 52,95 Punkten ihr bestes internationales Ergebnis, verpasste jedoch den Einzug ins Halbfinale.“ Es wird betont, dass die Wettkämpfe eine Gelegenheit für Verbesserung und Fortschritt sind und dass die Athleten aus ihren Erfahrungen lernen und sich für zukünftige Wettkämpfe verbessern können.
Hier ein Link zu dem vollständigen Bericht:
https://www.dtb.de/trampolinturnen/news
Hier ein Bericht nach dem 3. Tag des Weltcups.
Fazit des DTB-Berichts:
Beim Trampolin-Weltcup in Palm Beach konnten die deutschen Trampolinturner keine Medaille erringen. Die beste Leistung aus Sicht des Deutschen Turner-Bunds (DTB) erbrachte das Synchronpaar Fabian Vogel und Caio Lauxtermann, die mit 50,020 Punkten den fünften Platz belegten. … Bundestrainerin Katarina Prokesova betonte, dass trotz einer anfänglichen Asynchronität Vogel und Lauxtermann eine solide Leistung zeigten. Im Einzelwettbewerb verpasste Vogel das Finale und belegte im Halbfinale mit 56,960 Punkten den 15. Platz. Prokesova wies darauf hin, dass die Wertungen strenger waren und dass Vogel sich für eine riskantere Übung entschieden hatte. Trotz der Ergebnisse war die Bundestrainerin optimistisch hinsichtlich der Olympiaqualifikation, warnte jedoch vor der steigenden Konkurrenz durch russische und weißrussische Athleten im nächsten Jahr.
Hier ein Link zu dem vollständigen Bericht:
https://www.dtb.de/trampolinturnen/news
Hier ein Link zu den Wettkampfergebnissen: Ergebnisse
https://www.gymmedia.com/Trampoline/FIG-Trampoline-World-Cup-Circuit-2023
Results
https://scorsync.com/meets/48-world-cup-2023-2023
Bevor DSINA sich mit einer Analyse des Wettkampfs auseinandersetzt, möchte DSINA eine Bemerkung über den Inhalt der Berichterstattungen machen.
Die Bemerkung betrifft eine Behauptung von Katarina Prokesova. DSINA zitiert:
„Bei den Frauen erzielte Aileen Rösler mit 52,95 Punkten ihr bestes internationales Ergebnis, verpasste jedoch den Einzug ins Halbfinale.“
Das ist kein Versehen, sondern eine glatte Lüge und ein schäbiger Versuch, die Öffentlichkeit von den katastrophalen Zuständen, die im Trampolinturnen herrschen, abzulenken. Das kann DSINA mit gutem Gewissen behaupten, weil Aileens Ergebnisse von 2017 bei den Weltcups und WAGC/Junioren-Weltmeisterschaften, in denen Aileen die folgende Leistung erbracht hat, das Thema bei einem Trainerlehrgang waren, an dem Katarina Prokesova teilgenommen hat.
Hier ein Zitat aus dem verteilten Bericht, von dem Katarina Prokesova ebenfalls eine Kopie erhalten hat. DSINA zitiert:
„Das Ziel ist das Erreichen der Angaben, bezogen auf eine ausgewogene Kombination von Durchturnen, der Haltung, HD, der ToF und dem Endresultat, nichts anderes.
Fakt ist, mit diesen Werten in dieser Kombination hat sich Aileen mit 17 Jahren mit den Vorkampf-Ergebnissen in der Liga der Top 10 der besten Frauen der Welt etablieren können.
Das muss das Ziel für alle unsere Athleten sein.
Ein Zitat von mir:
„Diese Überlegenheit in drei der vier Elemente einer Übung, sprich Haltung, ToF und HD, sind die Säulen, auf denen wir den Schwierigkeitsgrad aufbauen können, ohne einen Qualitätsverlust zu befürchten.“
Alles, was Aileen jetzt braucht – und das gilt für alle unsere Athleten – ist, das vierte Element einer Übung hinzuzufügen, sprich einen beherrschbaren Schwierigkeitsgrad, der das Endergebnis begünstigt.
Aileen hat jedenfalls sich für einen Weltcup Finalplatz (bereinigt) 2017 qualifizieren können und sich auf der FIG World Ranking Liste 2017 auf dem 17. Platz etablieren können.“
Es ist auch nicht zu leugnen, dass Aileen mit den von mir zitierten Qualitätsmerkmalen und einem machbaren Schwierigkeitsgrad den WAGC 17 – 21 Jahre Einzelwettbewerb 2017 gewonnen hat und somit den Titel „Weltjuniorenmeisterin“ errang.
Execution: 16,00
Difficulty: 12,10
HD: 9,30
ToF: 15,99
Total Points: 53,39
Stand: 16.10.2017, wohl gemerkt.
Das wusste die Bundestrainerin ganz genau.
Das liegt sieben Jahre zurück.
Weiß die Bundestrainerin, was sie von sich gibt? Wie unsinnig und widersprüchlich ihre Äußerungen sind und welche Konsequenzen sie haben könnten?
Es stellt sich berechtigterweise die Frage: Warum erhält Aileen das Prädikat ‚Perspektivkaderathletin‘ und demzufolge einen Platz in einer Sportlerkompanie der Bundeswehr, wenn ihr bestes internationales Ergebnis lediglich bei 52,95 Punkten liegt und sie aktuell nur den 27. Rang einnimmt? Dabei sollte man nicht übersehen, dass acht Athletinnen aus Russland und Weißrussland 2023 aufgrund des Konflikts in der Ukraine gar nicht am Wettkampf teilnehmen können.
Die Bundestrainerin kann nicht einmal behaupten oder argumentieren, dass Aileen im Perspektivkader ist oder einen der privilegierten Plätze als Sportsoldatin verdient hat, mit Argumenten wie „sie zeigt aufsteigende Tendenzen und Potenzial“, wenn sie tatsächlich in den zurückliegenden 7 Jahren sogar einen Leistungsrückgang erlitten hat, der auch belegbar ist. Wo ist die Entwicklung der Leistung und die Perspektiven zu sehen?
Aileen hat Potenzial, aber nach DSINA’s Einschätzung ist sie nicht das alleinige tragische Opfer eines gescheiterten Systems, das inhaltlich und moralisch bankrott ist.
Jetzt zurück zum 2. Weltcup und Olympia-Qualifikationswettkampf in Palm Beach:
Es gibt interessante Details, die die Bundestrainerin Katarina Prokesova und der selbsternannte Leitende Trainer des Trampolins, Michael Kuhn, nicht gerne publik machen würden.
Zur Erinnerung: Im ersten Olympia-Qualifikationswettkampf in Coimbra erreichten zwei Drittel der Nationalmannschaft, also 66 %, nur 1 Punkt.
Im zweiten Olympia-Qualifikationswettkampf in Palm Beach erreichten ebenfalls zwei Drittel der Nationalmannschaft, also 66 %, dieses Mal 0 Punkte.
Man könnte spöttisch anmerken, dass dies im negativen Sinne eine bemerkenswerte und konstante Leistung sei. Hut ab!
Ein Drittel der Nationalmannschaft, also 33 %, konnte nach 2 von 5 Weltcups, die als Qualifikationswettkämpfe für Deutschlands Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris gelten, sage und schreibe null Punkte erturnen.
Kein Mitglied der Männermannschaft konnte beide Kürübungen in der Qualifikationsrunde durchturnen. Stabilität und Souveränität sehen anders aus.
Bei den Frauen sah es anders aus; sie konnten zwar beide ihre Übungen durchturnen, aber Aileens 27. Platz und Leonies 35. Platz sprechen eine klare Sprache.
Die Details der Punkteverteilung 2023 zeigen aktuell auch ein ernüchterndes Bild:
Palm Beach 2. OS-Quali | ||
Punkte | ||
Leonie | 0 von 60 | |
Aileen | 4 von 60 | |
Caio | 0 von 60 | |
M-Pfleiderer | 0 von 60 | |
M. Schuldt | 0 von 60 | |
Fabian | 16 von 60 | |
Das ist der aktuelle Leistungsstand der Nationalmannschaft – kaum zu glauben, oder?
Hier ein Vergleich zwischen den beiden Weltcups
Coimbra | Palm Beach | Von 120 Punkten/ Rang | ||||
Punkte | Rang | Punkte | ||||
Leonie | 0 von 60 | 0 von 60 | 0 | |||
Aileen | 0 von 60 | 4 von 60 | 4 | |||
Caio | 0 von 60 | 0 von 60 | 0 | |||
M-Pfleiderer | 1 von 60 | 0 von 60 | 1 | |||
M. Schuldt | 8 von 60 | 0 von 60 | 8 | |||
Fabian | 15 von 60 | 16 von 60 | 31 | |||
Die Ergebnisse beim zweiten Weltcup in Palm Beach waren noch schlechter als in Coimbra und sie waren katastrophal.
Aber es wird, kaum zu glauben, noch schlimmer.
Die Details der Punkteverteilung für 2019 zeigen ein ernüchterndes Bild:
Baku | Minsk | Von 120 Punkten | ||||
Rang | Punkte | Rang | Punkte | |||
Leonie | 26 | 5 von 60 | 24 | 7 von 60 | 12 | |
Silva | 23 | 8 von 60 | 30 | 1 von 60 | 9 | |
Matthias | 28 | 3 von 60 | 18 | 13 von 60 | 16 | |
Fabian | 23 | 8 von 60 | 27 | 4 von 60 | 12 | |
Kyrylo | 0 | 0 von 60 | 20 | 11 von 60 | 11 | |
Lars | 27 | 4 von 60 | 0 | 0 von 60 | 4 |
Von 120 Punkten.
Die Details der Punkteverteilung für 2023 zeigen nach zwei Qualifikationswettkämpfen aktuell ein schockierendes Bild. Zwei Drittel der Nationalmannschaft schnitten bei den beiden olympischen Qualifikationswettkämpfen in 2023 um 43 Punkte schlechter ab als 2019.
Wie DSINA zu dieser Feststellung gekommen ist:
Leonie erreichte:
2019: 12 Punkte
2023: 0 Punkte = ein Defizit von 12 Punkte
Aileen ersetzte Silva.
2019: 9 Punkte für Silva
2023: 4 für Aileen = ein Defizit von 5 Punkten
Caio ersetzte Kyrylo.
2019: 11 Punkten für Kyrylo
2023: 0 Punkte für Caio = ein Defizit von 11 Punkte
Matthias Pfleiderer erreichte:
2019: 16 Punkte
2023: 1 Punkt = ein Defizit von 15 Punkte
Matthias Schuldt ersetzte Lars
2019: 4 Punkten für Lars
2023: 8 Punkte für Matthias = ein Plus von 4 Punkten
Fabian erreichte:
2019: 12 Punkte
2023: 31 Punkte = ein Plus von 19 Punkte
Von 120 Punkten/ 2019 | Von 120 Punkten/ 2023 | Von 120 Punkten/ 2023 | ||
Punkte | Punkte | Minus | ||
12 | 0 | 12 | ||
9 | 4 | 5 | ||
11 | 0 | 11 | ||
16 | 1 | 15 | ||
Minus | ||||
43 | ||||
Plus | ||||
4 | 8 | 4 | ||
12 | 31 | 19 | ||
Plus | ||||
Total | Total | 23 | ||
Total Minus | ||||
64 | 44 | 20 Punkten | ||
Drei Dinge sind aus diesen Daten in Erscheinung getreten.
Erstens: Leonie Adam, Matthias Pfleiderer und bis vor Kurzem auch Aileen Rösler, die jahrelang unter der Leitung von Michael Kuhn standen, erreichten zusammen lediglich 5 von 360 möglichen Punkten für eine potenzielle Teilnahme Deutschlands an den Olympischen Spielen 2024 in Paris.
Aileen hat mittlerweile die „Säule des Erfolgs“ und, wie bereits erwähnt, den „selbst ernannten leitenden Trainer des Trampolinsports und Stuttgart verlassen, um in Bad Kreuznach zu trainieren. Sie hofft dort, ihre frühere Leistungsstärke wiederherstellen zu können. Wir können nur hoffen, dass ihr das gelingt.
Den Artikel „Säule des Erfolgs“ mit und über Michael Kuhn kann man in DSINA’s Blog über die bereitgestellten Links entweder nachlesen oder anhören.
(siehe Podcast https://dsina.de/im-schatten-der-sportreform-podcast und Blog https://dsina.de/im-schatten-der-sportreform-blog/)
Die langjährigen Perspektivkader-Athleten Leonie Adam und Matthias Pfleiderer, die bereits am gescheiterten Versuch einer Teilnahme Deutschlands an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio beteiligt waren, konnten 2023 nur 1 von 240 möglichen Punkten erturnen. Kaum zu glauben, oder?
Zur Information: Seit der Einführung der Sportreform von 2016 gibt es Regelkonform in Deutschland keinen anerkannten Bundesstützpunkt – und das schließt Stuttgart mit ein, wie jeder Insider weiß. Dennoch erfordert der Betrieb in Stuttgart Investitionen in Millionenhöhe. Aktuell befindet sich eine Trampolinhalle im Bau, die mit geplanten 4,5 Millionen Euro veranschlagt ist. Dies für einen Betrieb, der seit Jahrzehnten – und dass sogar während der Planungsphase der Halle – nachweislich nicht funktionierte. Berücksichtigt man die Gehälter der drei Hauptamtlichen Trainer und die Betriebskosten, sieht eine Kosten-Nutzen-Rechnung deutlich anders aus.
Zweitens, Caio (Cottbus) und Matthias Schuldt (Frankfurt) erreichten 8 Punkten von eine mögliche 240 Punkten, 8 Punkte wobei Caio bis jetzt null Punkte auf sein Konto hat. Das sind Perspektivkaderaktiven die unter die Leitung von Hauptamtlichen Trainern trainieren und zwar in Einrichtungen konstruiert und Finanziert um Spitzenleistungen zu fördern.
In 2019 waren die Russen und Weißrussin bei den Olympischen Qualifikationswettkämpfen dabei. 2023 wegen des Krieges in Ukraine nicht mehr. Sprich der Konkurrenz war 2019 einiges schwierige als in 2023. Trotzdem könnte der Nationalmannschaft aus diesen Sportlich gesehen Günstige Ausgangsposition kein Kapital schlagen. Die Gründe dafür sind vielfaltig und in vollen Umfang in DSINA’s zahlreichen Podcasts, Blogs und Vlogs dokumentiert. Das ist der aktuelle Leistungsstand der Nationalmannschaft nach zwei Olympischen Qualifikationswettkämpfen– kaum zu glauben, oder?
Drittens, das entspricht nicht die Vorstellungen von den Autoren des Sportreforms von 2016. Weit davon entfernt und eine weitere beweis dafür das den Trainern der Nationalmannschaft und die Bundestrainerin präsentieren eine Heile Welt des Sports der auf keinem Fall existiert.
Solche Zustände entstehen, weil der DTB, der DOSB und die PotAS-Kommission ihre Verantwortung als Kontrollinstanzen vernachlässigen. Sie sollten Zustände wie Missbrauch, Täuschungen, fehlerhaftes Verhalten, Protektionismus und abnehmende Leistungen fachgerecht und kritisch prüfen, um solche Missstände zu korrigieren und zu verhindern.
Vielen Dank und wie immer: Bleiben Sie gesund und munter.
hr Podcaster, Blogger und Vlogger,
David Pittaway