Eine Geschichte zum nachdenken – Blog

DSINA grüßt euch

Achtung

Es gibt eine Planänderung, der angekündigte Fragen- und Antwortkatalog Podcast und Blog wird verschoben und wird am Mittwoch, den 14. April 2021 online gestellt.

heute gibt es eine Geschichte, der Kern dieser beinhalten die Eckpfeiler für DSINAs strategische und taktische Überlegungen sowohl im Trampolinturnen als auch im Skeletonsport.

Zwei unterschiedlichere Sportarten kann es kaum geben, die eine, eine Hallensportart, die das ganze Jahr durchgehend trainiert werden kann, die andere eine Wintersportart mit unterschiedlichen Bahnen, wechselnden Wetterbedingungen im Freien und die nur fünf Monate im Jahre ausgeübt werden kann. Ideale Bedingungen um Testen zu können, ob eine strategische Vorgehensweise generell Gültigkeit hat oder nicht.

Diese Vorgehensweise von DSINA ist simple, effizient und zwar für jeden Trainer/in und deren Aktiven und zwar unabhängig von Erfahrung und Leistungsvermögen.

Das ist auch der Grund warum DSINA in einen Podcast und Blog über Skeleton berichtete. Es war ein prädestiniertes Beispiel für DSINAs Vorgehensweise. Pittaway hat null Ahnung vom Skeleton und ist zu dem Sport gekommen nicht aus Interesse an dem Sport als solcher, sondern einzig und allein wegen der Tatsache, dass seine Tochter Ashleigh sich dafür interessierte, sonst nichts. Pittaway hat weit weniger Ahnung vom Skeleton als die trampolininteressierten Trainer und Trainerinnen, die 2 Mal der Woche 2 bis 3 Trainingsstunden absolvieren.

Was Pittaway hatte war eine analytische Herangehensweise, er war bereit, abseits von jeglichem Training zu recherchieren, Rechnungsmodelle zu konstruieren, Ergebnislisten zu lesen und zu analysieren. So legte er den Grundstein für den Erfolg in einer für Pittaway fachfremden Sportart. Wenn ein 15-jährige in einem Feld von Aktiven, die bis zu 18 Jahre alt sein können und trotz alldem alle 4 Qualifikationsrennen und die Goldmedaille bei den ‚Youth Olympic Games‘, gewinnt, dann kann man nicht von einem Zufallsergebnis reden.

Und wir reden hier in diesem Beispiel nicht von einem bezahlten Trainerstab der monatlich Geld überwiesen bekommt. Wir reden nicht über den Luxus von erstatteten Fahrtkosten, kostenlosen Übernachtungen und die dazu gehörigen Mahlzeiten wenn Lehrgänge und Wettkämpfe stattfinden.

Alles war selbst finanziert, selbst durchgeführt und das war ein Großteil des Erfolgs wenn nicht der ausschlaggebend Grund. Pittaway konnte es weder finanziell noch zeitlich rechtfertigen geschweige denn es sich leisten wenn die Kosten- / Nutzenrechnung nicht in der Relation stand und geistig vorstellbar war. Und die Kosten sowohl finanziell und zeitlich waren nicht unerheblich.

Hier eine typische Trainingseinheit für DSINAs Teilnahme am Skeletonsport.

München / Königssee – Berchtesgaden hin und zurück350 Kilometeroder
München / Igls Österreich hin und zurück350 Kilometer

Anwesenheitspflicht1 Stunde vor dem Training
Dauer des Trainings2 Stunden
Trainingsfahrten3 Fahrten
Dauer einer FahrtUnter einer Minute. Maximal 3 Minuten Fahrzeit.
Anschließende Schlittenpflege½ Stunde

Sieben Stunden für effektiv 3 Minuten Training und das 3 Mal der Woche, inklusive Wochenendtraining.


DSINA weiß, dass dieser Aufwand nicht in der Relation steht, in keinsterweise. Aber wenn du träumen kannst, sportbegeistert bist, analysierst und es unbedingt wissen willst, dann gibt es keinen Aufwand der zu viel ist. Die Begeisterung für dein Tun übernimmt die Oberhand und die Vernunft wird außer Kraft gesetzt. Es ist ein Zustand, der einen begeistert und beflügelt. Und so entsteht der Erfolg, er wächst aus der Begeisterung des Tuns und die eigenen Ansprüche, die man sich selbst auferlegt.

Ein weiterer sehr wichtiger Faktor, der zum Erfolg im Skeleton führte: Pittaway hatte das Ziel ‚Gold‘ bei den ‚Youth Olympic Games‘ zu holen strategisch konzipiert, planmäßig kartographiert und konsequent durchgeführt. Er musste keinen ungläubigen überzeugen, niemanden in einem Verband mobilisieren, weder die Trainer noch deren Aktiven motivieren. Es gab daher keine faulen Kompromisse in der Umsetzung und auch keine Ausreden. Er allein war für den Erfolg oder Misserfolg seines Handelns verantwortlich. Er konnte die Verantwortung für unzureichende Erfolge, wie so oft der Fall, nicht von sich schieben. Er war für alles verantwortlich, es gab keinen anderen dem er die Schuld geben konnte.


DSINA

Das größte Problem im Trampolinsport in Deutschland ist ein Problem des Sattseins. Dieser Zustand des Sattseins, unzureichende Standards, das Klammern am Status quo und fehlenden Kontrollmechanismen, die nach dem Rechten schauen sollten, hat den Trampolinsport an die Spitze in den moralischen Ruin begleitet.

Das ist etwas, was die an der Spitze des Trampolinsports hierzulande nicht verstehen oder nicht verstehen wollten und wollen. Die Förderung, die das Fachgebiet Trampolinturnen hierzulande genießt gehört zu den besten der Welt und trotzdem ist die Unzufriedenheit weit verbreitet. Vergessen wird folgende Tatsache. Die Trainingsbedingungen sind in Deutschland hervorragend, es gibt sehr gut ausgestattete Hallen in denen 14 hauptamtliche Trainer agieren. Es gibt ‚Eliteschulen des Sports‘. Es gibt Sporthilfe. Es gibt Sportsoldaten, die von der Bundeswehr finanziell subventioniert sind um ihren Sport professionell betreiben zu können. Nicht zu vergessen die Polizei hat ein ähnliches Sportsförderungsprogramm. Es gibt Gelder für Lehrgänge und Reisen zu den internationalen Wettkämpfen, eigentlich gibt es alles, was das Herz begehrt. Selbstverständlich ist es hilfreich wenn ein Fachgebiet mehr Geld für Maßnahmen hätte, aber für das, was das Fachgebiet Trampolinturnen an staatlich finanzierter Unterstützung bekommt, müsste der Geldgeber in der Kosten-Nutzung-Rechnung wesentlich mehr Gegenleistung, sprich positive Ergebnisse erwarten können.

So traurig die Situation ist umso hoffnungsvoller ist die Situation für diejenigen, die im Sport denken und agieren. So eine Situation ist ein Geschenk des Himmels. Zum Beispiel, betrachten wir DSINAs Fall im Skeleton, die verantwortlichen Trainer im Skeleton waren hauptsächlich anderweitig beschäftigt, die Jugendolympiade weit weg, zu weit weg um sich in der Gegenwart damit zu beschäftigen. Sie haben den Nachwuchs zwar betreut aber ohne den Blick und nötigen Aufwand auf ein Ereignis, das 3 bis 4 Jahre in der Zukunft lag. DSINA hat diese Tatsache erkannt und ausgeschlachtet.

Die Verantwortlichen im Trampolinturnen hierzulande handeln genauso. Anfang 2017 war die WM in Sophia am Ende des Jahres weit weg und die Olympischen Spielen 2020 noch Lichtjahre entfernt. Nach dem Motto, das wichtigste ist das Ergattern von Kaderplätzen für die Zuteilung der Status für deren Landes- und Bundesleistungszentren auf Teufel komm raus. Nach dem Motto, was interessiert uns eine auferlegte Strategie von der wir nichts wissen wollen. So kam es wie es kommen musste, sprich die Befriedigung von kurzfristigen Zielen auf Kosten einer lang angelegten strategischen Planung. Diese Denk- und Handlungsweise wiederholt sich Jahr für Jahr und auf Kosten der Leistung.

Die denkenden und agierenden Trainer haben ebenso, wie DSINA im Skeleton, eine Chance, die Situation im Trampolinturnen zu ihren Gunsten auszuschlachten. So entsteht dieser vorgeschobene Podcast und Blog.


DSINA

Zurück zu den grundlegenden Voraussetzungen .

Der erste Teil 1 dieser zweiteiligen Edition handelt von einer Geschichte, die nicht unbekannt ist und eine der besten Illustrationen zur Klärung von Managementproblemen im Trampolinturnen und dem täglichen Training darstellt. Zusammen mit dem Podcast und dem Blog zum Thema „Strategie und Taktik zur Goldmedaille im Skeleton “ zeigt die folgende Geschichte, wie wichtig es ist, „Prioritäten zu identifizieren“, „Zeitverschwendung“ zu erkennen und die Notwendigkeit an „Zielen mit Zeitvorgaben “ festzulegen.


Wie füllt ihr den Glasbehälter?

DSINA hat diese Geschichte angepasst, die einen Hauptcharakter enthält, der das Dasein eines erfahrenen hauptamtlichen Trainers darstellt. Der besagte Trainer war besorgt darüber, dass seine Athleten in der Wettkampfsituation nicht erfolgreich waren und die Gründe dafür weder verstanden hat noch wahr haben wollte. Eines Tages machte er einen ausgedehnten Spaziergang entlang eines einsamen Strandes. In der Ferne sah er eine Gestalt auf einem Felsen.

Als der Trainer sich der Gestalt näherte, sah er, dass es sich um einen älteren Mann handelte, der neben einem Glasbehälter saß und der eine Ansammlung von Steinen und Kieselsteinen im Sand hatte. Als der Trainer vorbeikam, hob der ältere Mann den Kopf, sah den Trainer an und stellte ihm folgende Fragen:

„Du siehst offensichtlich besorgt aus, was beunruhigt dich? Mit welchen Fragen haben Sie so schwer zu kämpfen?“

Überrascht, dass ein Fremder solche Fragen stellen sollte, aber gleichzeitig instinktiv fasziniert von der Tatsache, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, antwortete er automatisch mit dem Geständnis, dass er grübelt über was in seinem Trainingsbetrieb falsch läuft und was wichtig war und ist.

„In meinem Job als Trainer gibt es so viel zu tun – und ich weiß nicht, was ich zuerst tun soll.“

„Das ist keine so schwer zu beantwortende Frage.“ Sagte der ältere Mann, der nach dem Glasbehälter griff. Dann füllte er den Glasbehälter mit den großen Steinen, die er zuvor gesammelt hatte. Wenn der Behälter bis zum Rand voll war, stellte er dem Trainer folgende Frage:

„Ist der Glasbehälter voll?“

Der Trainer nickte zustimmend mit der Tatsache, dass er voll war.

Ohne ein Wort zu sagen, nahm er den Kieselstein, den er gesammelt hatte, und begann, den Behälter wieder zu füllen. Dabei schüttelte er den Behälter immer wieder, so dass die Kieselsteine in die Zwischenräume zwischen den großen Steinen fielen. Lächelnd wandte er sich an den Trainer und fragte.

„Ist der Glasbehälter jetzt voll?“

Der Trainer nickte erneut in Übereinstimmung mit der Tatsache, dass er jetzt voll war.

Wieder und ohne ein Wort zu sagen, bückte er sich und sammelte eine Handvoll Sand und goss ihn in den Glasbehälter. Wieder begann der Sand durch die Steine und Kieselsteine zu rinnen, bis der Behälter voll war.

„Jetzt“, sagte der ältere Mann, „das ist die Antwort, die Sie suchen.“ Die großen Steine symbolisieren die wichtigsten Bestandteile Ihres Sports. Da Trampolinturnen ein ästhetischer Sport ist, ist Schönheit (Haltung) ein sehr wichtiger Bestandteil. Eine weitere wichtige Komponente ist die Time of Flight. Ihre Athleten springen auf einem Trampolin, um die Höhe (Time of Flight ToF) zu erreichen, die sie benötigen, um ästhetisch ansprechende Bewegungen in der Luft auszuführen. Das Trampolin ist nur so groß. Um sicher trainieren zu können, müssen ihre Aktiven in der Mitte des Trampolins turnen, dafür ist die ‚Horizontal Displacement Regel‘ (HD) gedacht. Schließlich müssen Ihre Aktiven ihre Übungen zu Ende turnen, vorzugsweise jedes Mal, wenn sie an Wettkämpfen teilnehmen. Wenn alles andere fehlschlägt, was bleibt Ihnen dann übrig? Jawohl, ästhetische, ansprechende Übungen in einer Höhe, die den Eindruck von Flugfreiheit vermittelt. Zudem werden Übungen ausgeführt, die in der Mitte des Trampolins bleiben. Alles in allem bleibt Ihnen eine Leistung, auf die Sie und Ihre Athleten stolz sein können.

Die Kieselsteine repräsentieren die anderen Dinge, die für Sie und Ihre Sportler wichtig sind. Zum Beispiel für Sie als Trainer, der Ihrem Arbeitgeber zeigen möchte, dass Sie und Ihre Athleten in der Lage sind, Wettkämpfe zu gewinnen und Anerkennung zu erlangen.

„Der Sand“, sagte er, „ist alles andere, was wichtig zu sein scheint, aber letztendlich nicht.“ Es ist das Zeug, das nicht wirklich wichtig ist. Dinge wie das Vergnügen, neue Übungsteile auf dem Trampolin zu lernen die in einer Wettkampfsituation selten oder nie verwendet werden. Es macht Spaß, ist aber auch zeitaufwändig und Zeit ist ein wichtiges Gut in der Vorbereitungszeit wenn es um die Teilnahme an internationalen Wettbewerben wie die Olympischen Spiele geht.

Er fuhr fort: „Soweit ich weiß, machen die meisten Trainer den Fehler, den Sand zuerst in den Glasbehälter zu legen.“ Wenn sie dies tun, gibt es buchstäblich keinen Platz zwischen dem Sand für die Kieselsteine, ganz zu schweigen von den Steinen. Gleiches gilt für die Trainingssituation. Wenn ein Trainer den größten Teil seiner Zeit damit verbringt, seinen Athleten Übungsteile und Verbindungen beizubringen, die Spaß machen und aufregend zu vermitteln und für die Aktiven zu lernen sind aber für den Gebrauch in der Wettkampfsituation ungeeignet sind, ist dies eine Zeitverschwendung. Wenn ein Trainer seine Zeit und Energie für solche unwichtigen Bestandteile verwendet, werden er und seine Athleten niemals die Zeit für die entscheidenden Dinge haben, die für den Erfolg der Athleten in seiner Obhut notwendig sind.

Achten Sie zuerst auf die großen Steine in diesem Beispiel:

  • Form (Haltung)
  • Flugzeit (Time of Flight)
  • Horizontal Displacement (HD)

Geben Sie diesen Komponenten Priorität, sie sind die wichtigsten Dinge, die zuerst berücksichtigt werden müssen, und dann und nur dann kann ein vernünftiger Trainer sich den Schwierigkeitsgrad einer Übung zuwenden.

Wenn Sie dies tun, ist und bleibt der Rest in diesem Beispiel belangloser Sand.

Nochmal, da Trampolinturnen ein ästhetischer Sport ist, ist Schönheit, sprich Haltung ein sehr wichtiger Bestandteil, der einen Haltungswert von den Kampfrichtern bekommt, der verdoppelt wird. Eine weitere wichtige Komponente ist die Time of Flight. Ihre Athleten springen auf einem Trampolin, um die Höhe zu erreichen, die sie benötigen, um ästhetisch ansprechende Bewegungen in der Luft auszuführen. Zudem ist es eine Komponente, die voll und ganz auf das Endresultat angerechnet wird. Das Trampolin ist nur so groß. Um sicher turnen zu können, müssen die Aktiven in der Mitte des Trampolins bleiben. Last but not least, müssen Ihre Aktiven ihre Übungen abschließen, zu Ende turnen, vorzugsweise wenn sie an Wettkämpfen teilnehmen und zwar jedes Mal.

Moral dieser Geschichte:

Kümmere dich um die wichtigen großen Steine und der belanglose Sand kümmert sich um sich selbst.


Jetzt zum Teil 2: Die Reflexion

  • Welche Lektionen lehrt euch diese Geschichte?
  • Was macht die Steinen, die Kieselsteine und der Sand in eurem Trainingsbetrieb aus?
  • Wie werdet Ihr zwischen ihnen unterscheiden?
  • In welcher Reihenfolge füllt Ihr gerade euer Glas?
  • In wieweit könntet Ihr euch um die Steine kümmern, wie der alte Mann in dieser Geschichte vorgeschlagen hat?

Nimm dir bitte die Zeit um über die einzelnen Punkte nach zu denken. Am aller besten setze dich hin und schreib deine Gedanken auf. Es ist eine Übung, die, wenn es nicht hilft, auf jeden Fall nicht schaden kann.


In diesen schwierigen Zeiten, passt auf euch auf, bleibt gesund und munter. Euer Podcaster, Vlogger und Blogger

David Pittaway

Als Sportbegeisteter, Trampolin Enthusiast und immer für unsere Sportart mit dem Herzen dabei hat Dave sehr viel in der Vergangenheit erreicht.
Jetzt ist es Zeit einiges an Wissen an die nächsten Generationen weiterzugeben.

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