DSINA grüßt euch
Willkommen zum ersten Teil unserer mehrteiligen Berichterstattung über die Weltmeisterschaften in Birmingham, Großbritannien.
Trampolinturner stehen in den Startlöchern
Turn-Team Deutschland
06.11.2023
DSINA Zitiert:
„Das ausgerufene Ziel ist sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern das Erreichen des Halbfinals. „Wir haben bei der WM-Qualifikation und bei den Weltcups bewiesen, dass wir konkurrenzfähig sind. Diese Leistungen möchten wir natürlich auch bei den Weltmeisterschaften abrufen.“, erklärte Katarina Prokesova und fügt hinzu: „Die Vorfreude auf die WM ist riesig. Dort wollen wir selbstbewusst antreten und natürlich angreifen.“ Neben dem Abschneiden bei den Weltmeisterschaften geht es für die deutsche Delegation zudem um die Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Paris. Die acht bestplatzierten Athletinnen und Athleten erhalten bei der WM einen Quotenplatz. Allerdings wird pro Nation nur ein Qualifikationsplatz vergeben.“
Ein Zitat aus dem oben genannten DTB-Bericht:
„Das erklärte Ziel ist es, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern das Halbfinale zu erreichen.“
Dieses Ziel, sprich einen der 24 verfügbaren Plätze unter den Top 24 Athletinnen und Athleten zu sichern, angesichts der Tatsache, dass Russland und Belarus – zwei der stärksten Trampolin-Nationen – aufgrund des Konflikts in der Ukraine nicht an der WM teilnehmen dürfen, müsste locker machbar sein, oder?
DSINA zitiert folgendes aus dem Bericht:
„Wir haben bei der WM-Qualifikation und bei den Weltcups bewiesen, dass wir konkurrenzfähig sind“
Trotz dieser Behauptung musste DSINA in mehreren Analysen das Gegenteil feststellen und hat diese Ergebnisse in verschiedenen Podcasts und Blogs zur Diskussion gestellt. DSINA äußerte, dass DSINA nicht länger gewillt ist, die internen Qualifikationswettbewerbe des DTB und deren Ergebnisse zu analysieren und darüber zu berichten.
Grundlegende Probleme dafür sind vielfältig, aber um es auf den Punkt zu bringen: ‚Was nicht passt, wird passend gemacht‘. Qualifikationskriterien, die stetig geringere Leistungen von Trainern und Sportlern erfordern, werden maßgeschneidert und eingeführt, um eine breite Zufriedenheit unter denen die davon profitieren könnten zu erreichen. Die internen Qualifikationsnormen des DTB sind bestenfalls eine Farce, sodass regelkonforme Kriterien zunehmend irrelevant werden und ignoriert werden können, wenn es um die Entsendung einer Nationalmannschaft zu internationalen Sportereignissen geht, wie in diesem Fall zu einer Weltmeisterschaft.
DSINA wird sich zukünftig auf das Wesentliche konzentrieren: sprich den Ergebnissen die tatsächlichen Leistungen der Trainer und Sportler der Nationalmannschaft bei internationalen Wettkämpfen werden zählen. Wie es auch in diesem Fall geschehen soll.
DSINA zitiert die Bundestrainerin Katarina Prokesova:
„Wir haben bei den Weltcups bewiesen, dass wir konkurrenzfähig sind.“
Dieser Bericht beschäftigt sich mit dem dritten von fünf relevanten Weltcups, die als Qualifikationskriterium für die Olympischen Spiele 2024 in Paris dienen.
„Mit Bronze beim letzten World Cup des Jahres sicherten sich Fabian Vogel und Caio Lauxtermann den Sieg im Gesamtweltcup.“
Zu den Überschriften „Sieger der World Cup Serie“, „Gold im Gesamt World Cup“ und „Sieg im Gesamtweltcup“ im Kontext des Synchronwettbewerbs beim Weltcup gibt es einiges anzumerken. Zum einen ist das Synchronturnen hinsichtlich Deutschlands Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 irrelevant.
Der Synchronwettbewerb bietet besonders für Nationen, die im Einzelwettbewerb geringere Chancen auf vordere Plätze haben, eine attraktive Möglichkeit. Im Synchronturnen kann alles passieren, was die Qualifikationsrunde eines Wettkampfs besonders spannend macht und sowohl den Einzug ins Halbfinale als auch ins Finale ermöglichen kann. Dies kann für bestimmte Nationen, wie Deutschland, zu positiven Schlagzeilen führen.
Die Botschaft „Sieg im Gesamtweltcup“ war ein herausstechendes Thema in der Berichterstattung über den dritten Weltcup in Varna.
Wer genauer hinschaut, erkennt ein anderes Bild: Obwohl Fabian und Caio im Synchronturnen erfolgreich waren, erzielten sie mit den Platzierungen 31 und 33 im Einzelwettbewerb keine Olympischen Qualifikationspunkte – entscheidend für Deutschlands Teilnahme an den Spielen in Paris.
Ein weiteres Beispiel, das die Bedeutung des Synchronwettbewerbs für Athleten mit geringeren Chancen im Einzelwettbewerb unterstreicht, ist Matthias Pfleiderer. Der erfahrene Bundeswehrsoldat und Spitzensportler, einst Europa- und Weltmeister im Synchronturnen, hat 2023 den Fokus auf den Einzelwettbewerb und die Olympischen Qualifikationswettkämpfe gelegt. Trotz seines früheren Erfolgs im Synchronbereich konnte er nur einen von 180 möglichen Olympischen Qualifikationspunkten in drei Weltcups gewinnen, was sein vorzeitiges Ausscheiden aus der Qualifikation für die Olympischen Spiele bedeutet.
Ebenso verhält es sich mit Caio, der als „Sieger der World Cup Serie“ im Synchronturnen gelobt wird. Auch er konnte in drei Weltcups keinen einzigen Olympischen Qualifikationspunkt sammeln und schied somit vorzeitig aus der Qualifikation für die Olympischen Spiele aus.
Auch die amtierende Deutsche Meisterin Aileen Rösler gehört zu den Verlierern des ‚Olympischen Zyklus‘. Sie hat in den bisherigen drei Weltcups von 180 möglichen Olympischen Qualifikationspunkten nur vier erturnen können. Dadurch ist sie bereits vorzeitig aus der Qualifikation für die Olympischen Spiele ausgeschieden.
50% der deutschen Nationalmannschaft haben von den möglichen 540 Punkten nur fünf erreichen können. Das bedeutet, dass bereits die Hälfte der Nationalmannschaft keine Chance mehr hat, Deutschland bei den Olympischen Spielen zu vertreten.
Was konnten die anderen 50% der Nationalmannschaft an Punkten erreichen? Diese Hälfte der deutschen Nationalmannschaft konnte von den möglichen 540 Punkten nur 63 erreichen. Daher wird eine Qualifikation Deutschlands für die Olympischen Spiele in Paris zunehmend unwahrscheinlicher.
Es wird weder über diese Ergebnisse berichtet noch werden sie kritisch hinterfragt. Diese stellen die bisherigen Ergebnisse der drei Weltcups 2023 dar, auf die sich die Bundestrainerin als Beweis für die Konkurrenzfähigkeit der hauptamtlichen Trainer in den Bundesleistungszentren und ihrer Schützlinge beruft.
DSINA zitiert ein weiteres Mal die Bundestrainerin aus dem DTB-Bericht:
„Wir haben bei der WM-Qualifikation und bei den Weltcups bewiesen, dass wir konkurrenzfähig sind. Diese Leistungen möchten wir natürlich auch bei den Weltmeisterschaften abrufen.“, erklärte Katarina Prokesova.
Die Ergebnisse der Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften spiegelten die Weltcup-Resultate wider, allerdings mit konstant negativer Tendenz. Hiermit bestätigt DSINA erneut, dass die Leistungen der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft signifikant hinter den konkurrenzfähigen Standards zurückblieben.
Ferner steht im DTB-Bericht:
Katarina Prokesova fügt hinzu: … „Dort wollen wir selbstbewusst antreten und natürlich angreifen.“
DSINA hinterfragt:
In welcher Realität leben die Bundestrainerin und ihr Team? Bewegen sie sich in einer realitätsnahen oder einer Phantasiewelt?
Die Weltmeisterschaften 2023 ist auch ein Qualifikationsereignis für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Zu behaupten, dass Deutschlands Trampolinturnerinnen und -turner selbstbewusst auftreten und in der Lage sein könnten, anderen Nationen einen der acht bestplatzierten Plätze streitig zu machen, war unrealistisch und übersteigt jegliche Vorstellungskraft.
Hier ein Realitätscheck:
Nach dem dritten Weltcup in Varna konnten sechs Athleten des Perspektivkaders lediglich 68 von 1080 möglichen Punkten erzielen.
Combra Punkte | Palm Beach | Varna Punkte | OS Quali | |
von 180 Punkten | ||||
Leonie | 0 | 0 | 15 | 15 |
Aileen | 0 | 4 | 0 | 4 |
Caio | 0 | 0 | 0 | 0 |
Matthias P | 1 | 0 | 0 | 1 |
Matthias S | 8 | 0 | 9 | 17 |
Fabian | 15 | 16 | 0 | 31 |
Die Frage, die sich nun stellt, ist: Welchen Beitrag haben die Verantwortlichen für das Trampolinturnen, darunter der DTB-Spitzensport und die hauptamtlichen Trainer in den Bundesleistungszentren, in den letzten vier Jahren geleistet?
Millionen fließen in das Trampolinturnen, aber die Ergebnisse bleiben aus. Fortschritte, in den Einzelwettbewerben, sind überhaupt nicht sichtbar. Es steht fest: Der Bereich Trampolinturnen beim DTB ist nicht in der Lage, sich selbst angemessen zu regulieren oder zu reformieren.
Und wieder stellt sich die Frage: Was ist mit den jährlichen Überprüfungen durch den DOSB und die PotAS-Kommission? Die Antwort darauf ist kurz und ernüchternd:
NICHTS.
Das Fachgebiet Trampolinturnen funktioniert zunehmend wie ein Selbstbedienungsladen – ein Bereich ohne effektive Kontrollen und Sanktionen. So wird wenig geleistet, während man sich gleichzeitig großzügig selbst bedient und belohnt.
Fazit
Der erste Teil des Berichts bietet eine kritische Analyse der deutschen Nationalmannschaft im Hinblick auf die Weltmeisterschaften 2023 und die Olympischen Spiele 2024. Es wird festgestellt, dass eine Lücke zwischen den ambitionierten Zielen und der Realität besteht, insbesondere im Vergleich zu den positiven Aussagen von Bundestrainerin Katarina Prokesova und den tatsächlich erzielten internationalen Wettkampfergebnissen. Die Effektivität der Trainingsmethoden und die strategische Ausrichtung der Disziplin in Deutschland werden in Frage gestellt.
Zudem konnten deutsche Athleten, auch ohne die Konkurrenz durch starke Nationen wie Russland und Weißrussland, nicht die nötigen Punkte für die Olympiaqualifikation sammeln. Die internen Qualifikationsnormen des Deutschen Turner-Bunds (DTB) werden als unzureichend kritisiert, und die Bemühungen der Verantwortlichen gelten als nicht zielführend. Die Diskrepanz zwischen proklamierten Zielen und realen Leistungen wird als signifikant hervorgehoben.
Insgesamt zeigt der Bericht auf, dass das deutsche Trampolinturnen sein Potenzial nicht ausschöpft und stellt die Wirksamkeit der Verwaltungs- und Kontrollmechanismen infrage. Es wird eine deutliche Kluft zwischen offiziellen Verlautbarungen und den tatsächlichen Ergebnissen deutlich sichtbar.
In diesen schwierigen Zeiten, passt auf euch auf, bleibt gesund und munter. Euer Podcaster und Blogger David Pittaway