Pareto Prinzip – Blog

DSINA grüßt euch,

Fangen wir gleich an.

Das wichtigste, was die Trainer im Training machen können ist herauszufinden, welche Komponenten einer Übung in der Wettkampfsituation den größten Ertrag bringen, sprich, die meisten Punkte. Ebenso wichtig wenn nicht wichtiger ist es herauszufinden, wo Punkte verloren gehen. Jeder der Verantwortlichen im Spitzensport glaubt das bereits zu wissen. DSINA wiederum behauptet, fast alle liegen falsch. Diese Behauptung wird durch die Wettkampfergebnisse der Nationalmannschaft immer wieder und auf neue zementiert und bestätigt. Wenn die Verantwortlichen das große Bild vor Augen hätten, hätten sie ihre gesamte Vorgehensweise schon längst verändert, verändern müssen.


Blicken wir auf das Jahr 2017 zurück.


Die Information, der in diesem Podcast zu hören und in DSINA’s Blog zu lesen ist, hat DSINA den Verantwortlichen im Fachgebiet Trampolinturnen mitgeteilt, sowohl mündlich als auch schriftlich. Aufgrund der aktuellen Ereignisse ist die Information in DSINA’s heutiger Aufgabe wichtiger denn je. Die Information in diesem Bericht war an die Trainer und Aktiven des damaligen ‚Top Teams Future‘ adressiert. Nichtsdestotrotz ist die Information zutreffend und ist für jeden der sich mit Trampolinturnen beschäftigt von größtem Nutzen.


Pareto Prinzip erklärt:

Das Pareto-Prinzip ist am nützlichsten, wenn wir alle wirkenden Beeinflussungen, die unter der Oberfläche lauern identifizieren können, sprich identifiziert haben. So werden wir in der Lage sein, die negativen Komponenten einer Übung zu minimieren und am besten eliminieren. Dann würden wir befreit um den produktivsten Komponenten der Übung maximale Aufmerksamkeit zu schenken.


So bereiten wir uns vor

Um mit den besten der Welt konkurrieren zu können müssen die ‚Top Team Future‘ Athleten und das Trainerteam (Heimtrainer & Bundestrainer gemeinsam) klüger als die Konkurrenz trainieren.

Performance und Performance- Optimierungen ist das Thema aber was verbirgt sich hinter dem Wort Performance? Wie wird Performance definiert? P1 = P2 – B diese einfache mathematische Formel ist alles was wir brauchen um jegliche Art von Performance zu beschreiben.

Performance (P1) in jeder beliebigen Aktivität von den einfachen Standsprüngen im Trampolinturnen bis hin zu den kompliziertesten Problemlösungen in der Wirtschaft, ist gleich Potential (P2) nachdem die Beeinträchtigungsfaktoren (B) subtrahiert werden.

Ein Turner/in ist nur dann konkurrenzfähig wenn er oder sie ohne Abbruch durchturnt. Alles andere ist für alle Beteiligten schädlich. Nicht vergessen, es ist eine Tatsache, dass jeder von uns trotz größter Anstrengungen nur von Zeit zu Zeit und nur kurzzeitig unsere allerbeste Performance abrufen kann.

Diese Erkenntnisse müssen eine entscheidende Rolle in der Zusammenstellung von Trainingsplänen spielen und wir sollten das Schicksal eines Aktiven bei Wettkämpfen nicht zu seinem Nachteil unnötig herausfordern.

Mit den heutigen Möglichkeiten ist es keine große Kunst, Messdaten zu bekommen.

Die gelieferten Daten sind unerlässlich da sie die Stärken und Schwächen eines Sportlers feststellen. Ein Trainer muss dann in der Lage sein, die Daten fachmännisch interpretieren und darauf reagieren zu können. Mit solchen Daten ist ein Trainer in der Lage, Trainingspläne zu erstellen die den individuellen Bedürfnissen der Sportler/innen dienlich sind.

Dadurch wird der Trainingsinhalt und Aufwand nach dem ‚Pareto Prinzip’* optimiert und der Trainingseffekt um ein vielfaches erhöht.


*Hier eine kurze Erklärung zum ‚Pareto-Prinzip’

20% aller möglichen Ursachen tragen zu 80% der gesamten Wirkung bei.


The principle of the vital few and the trivial many. (Joseph M. Juran)


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkannte der italienische Soziologe und Ökonom Vilfredo Frederico Pareto (1848-1923), dass 20 Prozent der italienischen Familien über rund 80 Prozent des Volksvermögens verfügten.

Diese Gesetzmäßigkeit ist in der Folge auch auf andere Lebensbereiche übertragen worden und hat auf diesem Weg auch Eingang in mein Arbeitsweiser und Zeitmanagement als Trainer sehr großen Anklang gefunden.

Die davon abgeleitete Pareto-Verteilung beschreibt, dass in einer Menge eine kleine Anzahl von bewerteten Elementen sehr viel zum Gesamtwert der Menge beitragen kann, während der überwiegende Teil der Elemente nur sehr wenig zum Gesamtwert beiträgt.

Warum nach dem Pareto-Prinzip trainieren?
Das Pareto-Prinzip hilft:
  1. Training Inputs und Wettkampfergebnisse/Outputs analysieren und darauf reagieren.
  2. Probleme bei der Zeitplanung im Trainingsbetrieb erkennen und Anpassungsmaßnamen ergreifen.
  3. Prioritäten setzen
  4. Konkrete Trainingsplanungen mit Zielsetzungen orientiert an geltenden Kriterien vornehmen

Auch wenn das Zahlenverhältnis der Pareto-Regel nicht schematisch überall und auf jeden einzelnen Fall genauso zutrifft, sollte man im Sport die darin ausgedrückte Gesetzmäßigkeit sehr wohl beachten.

Wer seine Zeit optimal planen will, muss wissen, dass im Allgemeinen 20 Prozent der Aufgaben und Aktivitäten so wichtig sind, dass sich damit 80 Prozent des Arbeitserfolges erzielen lassen.

Die restlichen 80% der Zeit dagegen bringen nur noch 20% des Ergebnisses zustande. Das Verhältnis von Einsatz und Mitteln beträgt unter diesem Blickwinkel 80:20. (= 80:20-Regel)

Noch einmal, insbesondere im Sport hat das Pareto-Prinzip eine große Bedeutung, da man mit seiner Anwendung eine höhere Effizienz von Planung und Nutzen erreichen kann.

Besonders interessant dabei: Die Effektivität einer Arbeit kann danach nicht mehr notwendigerweise an der Zeit festgemacht werden, die man zu der Bewältigung einer Aufgabe bzw. Durchführung einer Aktivität benötigt. Ein Beispiel aus der Wirtschaft, die angesammelten Überstunden eines Angestellten bestätigen wie viel Zeit er in der Arbeit verbringt, sagt aber wenig über die Effektivität seiner Arbeit aus.


Pareto-Regel beim Planen von Trainingsprogrammen:

Für das Bewältigen von Lernaufgaben im Sport, kann die Prioritätensetzung nach dem Pareto-Prinzip eine sehr hilfreiche Methode sein.

Nicht selten steht im Sport gleichzeitig eine Vielzahl von Aufgaben an, die in einem absehbaren Zeitraum gelöst werden sollen. Die Leistungsvoraussetzungen für das Betreiben von Trampolinturnen als Leistungssport müssen geschaffen werden. Da ist das tägliche Training in all seinen Fassetten. Der systematische Aufbau der Sprungkraft steht an. Die Stabilisierung der Rumpfmuskulatur darf nicht vernachlässigt werden. Was ist mit dem Gewichtstraining? Wann steht der nächste Wettkampf an? Dies ist nur ein Ausschnitt aus dem Ganzen, und die Saison hat noch nicht begonnen. Wenn dann, wie es schließlich im Sportleralltag immer wieder vorkommt, alles auf einmal zu erledigen ist weil die Wettkämpfe bevorstehen bricht oft Panik aus weil die Zeit davon läuft.

All das kann bewältigt werden mit einem systematischen Trainingsaufbau nach dem Pareto-Prinzip.

Voraussetzung für die Anwendung des Pareto-Prinzips ist eine richtige Einschätzung der Lernfähigkeiten der zu betreuenden Sportler/innen im Hinblick auf deren Leistungsvermögen und Leistungsstand und nicht zu vergessen eine klare Zielformulierung.

  • Nur wer seine Stärken und Schwächen kennt, kann auch jene Erfolgsfaktoren identifizieren, mit denen sich bei 20 %-igem Einsatz 80% des Erfolgs ergeben.
  • Nur wer die konkreten Ziele einer sportlichen Aufgabe kennt und überprüft, kann damit eine sinnvolle Prioritätensetzung vornehmen.
  • Wer sich Beispielsweise bei zehn sportlichen Aufgaben, die bewältigt werden sollen, mit acht Aufgaben befasst, unter denen sich nicht die beiden wichtigsten befinden, hat man eben nur 20% dessen geschafft, was eigentlich nötig gewesen wäre. Ein klassischer Fall für das, was man gemeinhin auch einfach „Verzetteln“ nennt.

In diesen schwierigen Zeiten, passt auf euch auf, bleibt gesund und munter. Euer Podcaster, Vlogger und Blogger

David Pittaway

Als Sportbegeisteter, Trampolin Enthusiast und immer für unsere Sportart mit dem Herzen dabei hat Dave sehr viel in der Vergangenheit erreicht.
Jetzt ist es Zeit einiges an Wissen an die nächsten Generationen weiterzugeben.

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